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Dr. med. Aldo Scarpatetti
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Weitsichtigkeit kurz und knapp

Weitsichtigkeit, auch Hyperopie genannt, ist eine Form der Fehlsichtigkeit, bei der die einfallenden Lichtstrahlen nicht auf, sondern hinter der Netzhaut gebündelt werden. Die Distanz zwischen Hornhaut und Netzhaut ist zu kurz. Bei Erwachsenen werden die fernen Objekte klar, die nahen Objekte aber verschwommen wahrgenommen. Je kürzer das Auge, umso stärker ist die Weitsichtigkeit ausgeprägt. Ungefähr 20% aller unter 30-Jährigen sind weitsichtig. Wer weitsichtig ist beklagt sich oft über Kopfschmerzen, rasche Müdigkeit der Augen, Augenschmerzen, brennenden Augen und einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis).

Behandlungsmöglichkeiten Weitsichtigkeit

Die Weitsichtigkeit kann bei uns mit Hilfe einer Augenlaserbehandlung oder Zusatzlinsen korrigiert werden, indem die Brechkraft des menschlichen Auges erhöht wird, wodurch der Brennpunkt auf die Netzhaut verschoben werden kann.

=> Augenlasern
=> Zusatzlinsen

Was ist Weitsichtigkeit?

Weitsichtigkeit entsteht durch eine Verkürzung des Auges. Diese meist angeborene Fehlsichtigkeit wird auch Übersichtigkeit oder Hyperopie genannt. Die leichte Verformung des Auges wirkt sich auf die Brechungskraft aus, sodass Gegenstände nahe am Auge nicht mehr scharf erkennbar sind. In der Ferne hingegen wird eine weitsichtige Person scharf sehen können. Bei einem Dioptrie-Wert von +1 Dptr. (Dioptrien) spricht man von einer leichten Weitsichtigkeit, bei einem Dioptrie-Wert von +5 Dptr. von einer starken Weitsichtigkeit. Bei Hyperopie kommt es daher vermehrt zu Problemen beim Lesen, sodass weitsichtige Menschen dazu neigen, Einkaufszettel oder Bücher weit von sich weg zu halten. Dies ist aber langfristig keine echte Lösung, denn bei Weitsichtigkeit schafft es das Auge nicht, den Brennpunkt des Bildes bzw. des Lichtes direkt auf der Netzhaut abzubilden. Die Abbildung erfolgt hinter der Netzhaut und ruft daher ein unscharfes Sehen hervor.

Die Ursache dafür liegt meistens bei einer zu geringen Tiefe des Augapfels. Das heisst, dass die Netzhaut nicht wie gewöhnlich etwa 2,4 cm hinter der Linse des Auges liegt. Im Normalfall fällt das Licht auf diese Linse und projiziert ein scharfes Bild auf die Netzhaut. Da bei Weitsichtigkeit der Augapfel aber verkürzt ist, verlagert sich der Brennpunkt hinter die Netzhaut und kann somit nicht mehr scharf entstehen. Eine geringe Ausprägung der Hyperopie kann das Auge dank Akkommodation selbst ausgleichen. Dies bedeutet, dass das menschliche Auge bis zu einem bestimmten Grad in der Lage ist, die Brechkraft zu korrigieren und scharf zu fokussieren. Daher erfahren Weitsichtige Menschen meist erst relativ spät von ihrer Fehlsichtigkeit. Da der normale Alltag durch eine leichte Weitsichtigkeit nicht beeinträchtigt wird, muss eine Korrektur erst bei einer stärkeren Ausprägung geschehen. Anders hingegen bei Kindern, dessen Hyperopie am besten frühzeitig korrigiert werden sollte, da es zu weiteren Überreaktionen des Auges kommen kann. Ein Beispiel dafür ist das Schielen, das durch eine solche Überanstrengung des Auges bei Weitsichtigkeit hervorgerufen werden kann. Wie auch bei der Myopie, oder Kurzsichtigkeit, liegt bei einer „normalen“ Ausprägung der Weitsichtigkeit keine Krankheit vor. Sie ist allerdings von der Altersweitsichtigkeit, der sogenannten Presbyopie zu unterscheiden.

Die normale Hyperopie wird zwar meist erst in zunehmendem Alter erkannt, verschlechtert sich im Laufe des Lebens aber eher selten. Der Grund dafür, dass die Weitsichtigkeit erkannt wird, liegt darin, dass das Auge mit dem Alter zu der genauen Akkommodation nicht mehr so gut fähig ist. Deshalb scheint es, dass das Sehvermögen abnehmen würde. Meist macht sich die Hyperopie dann auch durch Kopfschmerzen und schnell ermüdete Augen bemerkbar. Weitsichtigkeit ist meist genetisch bedingt und bessert sich nur in den seltensten Fällen von allein. Eine Korrektur durch Brille, Kontaktlinse, Laserbehandlung oder Implantat ist daher beinahe unerlässlich. Bei Kindern ist es allerdings sehr wahrscheinlich, dass sich die Weitsichtigkeit während der Wachstumsphasen verbessert.


Formen der Weitsichtigkeit

In den meisten Fällen ist eine Weitsichtigkeit angeboren. Eine Ausnahme stellt die Altersweitsichtigkeit dar, die sich erst mit zunehmendem Alter einstellt. Ähnlich wie bei der Kurzsichtigkeit kann auch die Hyperopie mit einem Astigmatismus in Kombination auftreten. Die zusätzliche Hornhautverkrümmung kann bewirken, dass die Fehlsichtigkeit schneller erkannt wird, weil sie sich sowohl in der Nähe als auch in der Ferne bemerkbar macht.

Die normale Weitsichtigkeit kann durch zwei verschiedene Ursachen entstehen. Liegt ein tatsächlich verkürzter Augapfel vor, kommt es zu einer sogenannten Achsenhyperopie, die die Sehkraft einschränkt. Weitsichtigkeit kann aber auch durch einen anderen Faktor ausgelöst werden. Gibt es im Hornhaut-Glaskörper-Augenlinsen-System (optischer Apparat) eine zu geringe Brechkraft kann es zu einer sogenannten Brechungshyperopie kommen. Letztere Form der Weitsichtigkeit lässt sich allerdings nicht durch eine Brille oder Kontaktlinsen korrigieren. Diese Hilfsmittel sind nämlich nicht in der Lage, organische Ursachen für Fehlsichtigkeit zu beheben, was bei der Brechungshyperopie der Fall ist.


Die Korrektur durch Brille oder Kontaktlinse

Wie bei allen anderen Fehlsichtigkeiten ist es möglich, die Weitsichtigkeit – zumindest die Achsenhyperopie – durch eine Brille oder eine Kontaktlinse zu korrigieren. Diese Korrektur der Weitsichtigkeit erfolgt bei einer Brille durch ein konvexes Glas, das für einen Ausgleich des verkürzten Auges sorgt. Durch die Biegung des Glases wird das einfallende Licht leicht vor dem Auge gebrochen, sodass das Bild scharf genau auf der Netzhaut abgebildet werden kann. Bereits seit dem Mittelalter werden solche Gläser beispielsweise zum Lesen verwendet und ähneln ein wenig einer Lupe. Die konvexen Gläser bewirken daher auch, dass die Augen ein klein wenig vergrössert erscheinen. Da eine solche Brille möglicherweise störend auf den Träger erscheinen kann, kann auch eine weitsichtige Person auf Kontaktlinsen zurückgreifen. Durch die speziell angepassten Linsen kann der Tragende seine Umwelt in normaler Grösse wahrnehmen. Auch eine Vergrösserung des Auges kann von Mitmenschen nicht wahrgenommen werden.


Die Korrektur durch eine Augenlaserbehandlung

Auch bei einer Hyperopie ist es möglich, die Fehlsichtigkeit durch eine Augenoperation zu korrigieren. Eine Weitsichtigkeit lasern zu lassen, ist prinzipiell aber nur bis zu einer Stärke von +3 Dioptrien möglich. Auch ist die dauerhafte Erfolgsaussicht nicht so hoch wie bei anderen Fehlsichtigkeiten. Dies liegt im Grunde daran, dass der Laser eine zu starke Verkürzung des Auges technisch nicht zwangsläufig in der Lage ist, auszugleichen. Bei einer erfolgreichen OP ist die Hyperopie allerdings vollständig behoben, da das Auge sich im Laufe des Lebens nicht weiter verkürzen wird. Auch wichtig für eine Augenoperation mit einem hochmodernen Laser ist die konstante Stärke Ihrer Weitsichtigkeit. Diese muss für eine erfolgreiche Behandlung über einen längeren Zeitraum konstant geblieben sein. Erst dann kann man sich sicher sein, dass sich das Auge nicht weiter verändert oder gar noch im Wachstum ist.

Die Augenlaserbehandlung ist bei Hyperopie neben Brille und Kontaktlinse jedoch nicht die einzige Möglichkeit, die Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Da das Augenlasern nur bis zu einer Stärke von +3 Dioptrien möglich ist, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, ein Implantat setzen zu lassen. Mit diesem lassen sich Weitsichtigkeiten mit einer Stärke von über +3 Dioptrien korrigieren, auch wenn eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Bei dieser Behandlung sollte der Patient allerdings nicht älter als 40 bis 45 Jahre alt sein.

Weitsichtigkeit lasern lassen in der Schweiz


Die Augenlaserbehandlung in der Augenklinik Teufen

Dank unseres hochmodernen SCHWIND AMARIS® Excimer-Lasers ist es möglich, die Weitsichtigkeit OP ambulant durchzuführen. Sie sollten sich allerdings von einer Vertrauensperson begleiten lassen, da Sie direkt nach dem Eingriff nicht verkehrstauglich sind.

Vor der Operation berät Sie unser Augenarzt bzw. unsere Augenärztin, welche Laserbehandlung für Sie in Frage kommt. Hierzu gehört auch die genaue Messung Ihrer Sehstärke, da diese für eine Behandlungsform entscheidend ist. Liegt bei Ihnen der Dioptrienwert nicht über +3 können wir Ihnen eine normale Augenoperation per Laser empfehlen. Befindet sich ihre Sehstärke über diesem Wert, sind Ihre Augen also schlechter, können wir eine Laserbehandlung mit dem Einsetzen einer implantierbaren Kontaktlinse kombinieren. Vorher wird zudem geprüft, ob Ihre Hornhaut für eine Augenoperation mit Laser dick genug ist, da ein Teil davon abgetragen wird. Sind Ihre Augen für eine der beiden Behandlungen geeignet, machen wir gerne einen Termin mit Ihnen aus.

In beiden Fällen sollten Sie vor der Augenoperation kein Make-Up oder andere Kosmetika benutzen. Auch auf das Tragen von Kontaktlinsen sollte vorher verzichtet werden. Die genauen Zeiten wird unser Team Ihnen rechtzeitig vor der Augen OP mitteilen. Am Tage der Operation selbst, erhalten Sie von uns OP-Schuhe, Hemd und Haarabdeckung. Unsere Anästhesistin wird dann Ihre Augen mit speziellen Tropfen behandeln, die eine örtliche Betäubung bewirken. Dadurch werden Sie den Eingriff beinahe schmerzfrei erleben können. Um zusätzlich zu verhindern, dass Sie während der Behandlung unbewusst die Augen schliessen, werden Ihre Augenlider fixiert.

Der SCHWIND AMARIS® Excimer-Laser ist zusätzlich mit einem 1000 Hz starken Eyetracker ausgestattet. Dieser überwacht die natürlichen Bewegungen Ihres Auges permanent und blockiert den Laserstrahl so lange, bis gewährleistet ist, dass dieser die richtige Stelle bearbeitet. Dafür werden ihre gemessenen Daten in das System eingegeben. So kann der Tracker Ihre Augen genau erkennen und immer im richtigen Moment reagieren.

Bei dem Eingriff selbst, wird der Laser mit hoher Frequenz einen Teil Ihrer Hornhaut ablösen. Dadurch entsteht der sogenannte „Flap“, der für die weitere Behandlung umgeklappt wird. Daraufhin bestrahlt der Laser Ihre Hornhaut, um einen Teil davon abzutragen. So wird die Brechkraft des Auges verändert und die der Augenarzt kann die Weitsichtigkeit korrigieren. Im Anschluss wird das Auge gespült und der „Flap“ wieder zugeklappt, damit er mit der restlichen Hornhaut verheilen kann.

Diese Methode wird auch angewendet, wenn wir Ihnen eine permanente Kontaktlinse implantieren. Die Hornhaut kann wie zuvor beschrieben vorbehandelt werden, dies ist aber nicht zwangsläufig notwendig. Die Kontaktlinse wird in Ihrer Sehstärke angepasst und vor ihrer natürlichen Augenlinse angebracht. Entweder wird diese neue Linse in der Vorderkammer oder in der Hinterkammer eingesetzt. Bei der ersten Methode liegt die permanente Kontaktlinse zwischen Hornhautrückfläche und der Irisvorderfläche, während die Linse bei der zweiten Methode hinter der Iris und vor der körpereigenen Linse platziert wird.

Auch wenn sowohl die Laserbehandlung als auch die Implantierung der Kontaktlinse aufwändig klingen, dauern die Operationen meist nur wenige Minuten bis zu zwei Stunden. Im Anschluss können Sie sich in unseren Räumlichkeiten noch ein wenig ausruhen. Im Falle des Implantats kann es sein, dass Sie in den ersten Stunden nach dem Eingriff das Gefühl haben, einen Fremdkörper im Auge zu tragen. Dies legt sich aber genau wie eine mögliche Lichtempfindlichkeit relativ schnell. Bei beiden Eingriffen sollten Sie danach allerdings nicht selbst Auto fahren oder bereits am nächsten Tag wieder Sport treiben. Schonen Sie sich und Ihre Augen einige Tage und überanstrengen Sie sich nicht durch Computerarbeit oder Lesen. Sie erhalten von uns für die Nachbehandlung Medikamente und Augentropfen, aber bereits am Folgetag können Sie einen Termin für die Nachuntersuchung bei uns machen.

Wir informieren Sie gerne über alle Möglichkeiten bei uns in der Augenklinik Teufen auch im persönlichen Gespräch.

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